in die seidene stille nach dem regen fallen müde
schritte die wicken im schatten ihre blütenöffnungen sterne und im herzen ihre
leichte errötung sonst wechseln die lichtverhältnisse und die gräser stehen
geschultert dem wind gegenüber die anhöhen wirken steiler und der wind hat den
klang von weite und meer zwischen dem grauen wolkenmoos ein blaubeet leuchtend
ausgefranst eine landebahn für karten auf denen grüße stehen von einem
geordneten leben während du die letzte biegung nicht schaffst und zurück läufst
die gedanken von gestern wie ein bündel das schwer wiegt voller unerkannter
wörter voller eigenwille und immer ein vordach zum schlaf in ihrem gang die
weiten wege knechten den atem der dich tragen soll heute suche ich dich lange
bis ich dich finde eine handbewegung von dir ein schlenkern der pupillen ein
blauer glastraum der in die ferne schweift dort wo du wohnst in deinem herz der
sehnlichste wunsch eine umarmung weich leise und erregend
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 29. Juni 2014
Donnerstag, 26. Juni 2014
26062014 // S 02 // 35:57
ein langer tag die wälder stehen müde und an den wegen
wächst die dämmerung wie dünnes moos nur in der weite streckt das licht des
abends sich und trägt die stille über alle straßen ganz leise stiehlt des tages
ärgernis sich fort versickert unerkannt in lautem atem befeuert dies der
steigung anmut so angetrieben von den
widerständen gibst du nicht nach auch wenn kein regen fällt auch wenn das licht
in einem ausweg landet vergeudest du die zeit mit weitem blick und strengst die
muskeln streckst sie lässt den füßen ihren lauf und selbstvergessen schaust du
hörst du was die schatten flackernd flüstern und kommst am ende bei dir an dann
ist sie wieder nah und deines auges blick verschwendet sich am rosa wurzelblatt
der wicke die sich verborgen in den schlaf gelegt und auf den letzten schritten
ist sie wieder nah mit ihrem lachen ihrer starken hand und diesem schwung der
sich den eigenen weg befiehlt ein langer tag die menschen stehen müde und in
den kammern wächst der wolkentraum
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 22. Juni 2014
22062014 // S 01 L // 1:00:44
sommer diese unberührten altäre diese geweiteten blüten kurz
vor der vollendung ein ufer aus gras und nichts was gehalten sein muss die luft
baut aus dünnem staub steine schichtet sie der atem liegt wie ein schiff auf
dem trockenen die flügel zu schnell geschwungen
auf dem rückweg der engere blick hie und da die sehnsucht nach orten an
denen ich noch nicht gewesen bin die noch namenlos sind und die schritte auf
wegen die dich am ende immer dort ankommen lassen wo du wohnst und mein herz sich verwurzelt hat die luft baut
aus ihrem gestein eine mauer aber es gibt keinen anderen rückweg und der atem
schlurft über die vertrockneten wege es sollte regnen ein leiser andauernder
sommerregen der dem reifenden grün noch mal eine frische gibt ein begreifen ein
begehren ein verlangen so werden die schritte zum schluss wieder leicht die
schwarze katze am fenster scheinbar behäbig es muss nur der richtige augenblick
kommen dann kannst du sie nicht halten es sollte regnen an diesem zweiten
sommertag und die altäre wären unberührter denn je und die blüten etwas
zerzaust aber hinter dem ende des kelches würden die kleinen wunder erneut aufbrechen
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Donnerstag, 19. Juni 2014
19062014 // S 01 L // 58:27
noch hält die schmale allee aus kieselsteinen die
dunkelheit der fluss atmet leise zwischen den schritten haften die gedanken
noch hält der morgen inne alles flüstert die ziehenden wolken die räkelnden
blätter ein kleines fenster zwischen den hochbäumen mit blauem rahmen es jährt
sich dieser tag bleibt haften nichts geht verloren die gebliebene narbe ein
wiederkehrendes wegzeichen mahnend wie ein guter freund bleibt es während du
weiter läufst die verwucherten wege und der duft des anstehenden sommers trägt
dich die freude am seerosenteich legt ein lufthauch ein wunder dieses museum
der vergangenheit und so viel um das du dankbar bist nach dieser zeit in der
die vorwürfe eine klaffende wunde waren die täglich wuchs ohne ausweg taumelnd
und einzig den funktionen gehorchend bis etwas riss und nicht mehr aufhörte und
etwas anhielt und später etwas neues begann das blieb und pflanzte sich mitten
ins herz an einem anderen tag unerwartet und das bleibt auf dem weg zurück ein
einziges geflecht aus lichtplanken wolkenschildern rosenlippen liebesgläsern wortströmen
ein einziges leben
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 15. Juni 2014
15062014 // S 02 // 35:07
schon sind die ersten wiesen verstummt nach den großen feiern haben sie
die säle leergeräumt es wird ein zweites feiern geben nach dem ersten schnitt
dann kommt die nacht in der sich alles wendet das licht zerfällt ein erstes mal
und farben wechseln in die reife dann werden nächte kürzer und schon wächst
erste sehnsucht an nach frühem grün nach hellen blüten nach nächten in denen
sich die schweren düfte frischer blumen halten in diesem sinnen läufst du
wieder am hang entlang in einem atemzug mit einem anderen der überrascht dich
mit dem schritt der dich in aufschwung bringt der schweren luft entgegen was
ist das für ein früher sommertag in dem das glück sich wiegt das ewig junge
glück mit ihr die sie dich hält wie immer schon voll hellem augenblick und unbedingter
liebe es braucht so nichts was sich in frage stellen kann es ist zu sehr das
große was am staunen hält das große glück das sich an jedem tag dem unerkannten
stellt das große glück das dich an jedem tag berührt in seiner eigenart und
seiner schönheit glanz so geht der letzte hang mit leichtem schwung auch wenn
das zeitrad sich erneut in drehung bringt dann geht der letzte hang in eine
ebene und in der weite legt der wind die wellen in das grüne meer
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Donnerstag, 12. Juni 2014
12062012 // S 02 // 36:12
hochlicht kurz vor dem gipfel jetzt reifen die gräser
und die gerste inmitten der adoleszenz sie üben den gleichschritt es gibt diese
tage da verschwinden die anstrengungen nach kurzer zeit und gehen über in
andere alles atmet und alles stellt sich dem atem dann läufst du dem hochlicht
entgegen nur die luftsteine bauen sich auf erst winkst du dem fremden dann
schweigst du weiter immer am atem entlang und gegen das was einfacher wäre
später an der baumsäule der geschlagenen winkt dir die zuversicht nichts überlässt
du jetzt mehr dem zweifel nichts nährt sein verlangen am himmel wuchern die
weißen sterne noch unsichtbar so wie die türen im verborgenen dahinter ein stolzes
herz ein ungezähltes glück
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
07062014 // S 01 XL // 1:14:52
frühzeit ein teppich aus tau hinter dem haus das du
später kaum sehen wirst wenn du zum ersten mal das stundenbuch umblätterst
verschwindet das regal der kommenden woche die zeiten werden blosse zahlen die
inhalte buchstabenreihen die planungen können warten der frühling in seinen
letzten zügen verneigt sich vor sich selbst das gras streckt sich und die hohen
bäume verbünden sich dürftige lichtfasern auf den überwucherten wegen und der
aufgebrochene schmerz verflüchtigt sich einmal bleibt die frage wohin dieser
weg führt dessen einziges schild dein leben ist unbeschriebene weite noch nicht
einmal ungefähr zu erfassen es ist besser wir warten nicht bis morgen zu
unwägbar der flug der durchreisenden vögel gras streckt sich und die blüten
weiten sich über den rand hinaus nie mehr wird der holunder in diesem jahr
seinen duftenden schirm so ausweiten wie jetzt auch wenn die verlängerung
beschwerlich ist lohnt es weiter zu gehen die beine sich selbst zu überlassen
und in den tag hineinzulaufen der gerade begonnen hat in den tag hineinzulaufen
der unsicher ist wie immer aber an dessen tür mir wieder der atem deines
vergehenden schlafes winkt
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
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