staubschlangen ein mann schiebt die liebe seines
lebens im rollstuhl die steigung hinauf ohne zögern das moos bleibt wintergrün
zwischen den bäumen vielseitiges grün und allerorten blaue gestade du fütterst
den mut wie einen adosleszenten jungen und du weißt noch nicht wie schnell er
wächst aber er braucht zutrauen ins eigene leben zweifelsräume und der der vom
scheitern erzählt am tannenhaus kühlt die luft ein einziges mal und ein
einziges verlangen nach atem und kraft ein riss geht durch den nachnmittag sie
haben die friedhöfe geordnet stumm liegen baumstämme gestapelt am weg es bleibt
nichts als warten auf den nächsten tag oder es bleibt das genießen des jetzt diese
wahl hast du immer aber sie ist schwer denn die geliebte stimme ist in der
ferne mit einer hand die formt eine andere die hält was sich im feuer verspricht
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 30. März 2014
Donnerstag, 27. März 2014
27032014 // S 02 // 36:22
das gemaserte licht fällt an den rändern über die nacken der bestellten
felder zwischen den wolken schält sich
blau ein abstand von einhundertachtundsechzig und sichtbare veränderungen die
hochgestellten schranken bleiben auch jetzt und vor dem aufsprung sternenmeere
aus anemonen schimmerndes moos und doch nur eines einzigen menschen seele in
einem kaufhaus dürre haut gefallener bäume stämme wie gräber gekreuzte schatten
und in den giebeln der bäume eine tonspur aus vogelgesang seidener atemstoff
luzides grün und die blaue blume nach der mein auge suchte aber bei allem
ersehne ich nichts mehr als dein leuchten deine stimme die biegungen deines
körpers am fenster und an der enge des meeres würde ich dich treffen mich
halten an deinem unbeschilderten stand aus zugewandtem leben
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Donnerstag, 20. März 2014
20032014 // S 02 S // 25:00
frühlingsanfang am waldrain erste pfauenaugen im ungestümen flug wie
schnell die muskeln abbauen und die lungen sich mühen die schweren zäune der
vergangene regen hat die wunden geglättet die kahlen zweige wirken versöhnlich
im sattblau reif an den ufern säume aus lichtgrünem gras gestapelte zeitseiten vereinzelt
menschen ein gestochener metzelt parolen in die laue stille und bekommt keine
antworten jedes wort zu viel zwischen dem gemaserten licht städte aus
anemonengehäusen aufgeschlagen für kurze zeit in den graugesichtigen
mondwäldern zeltgestänge aus grünen sternen und immer wieder der luzide gedanke
hier ließe es sich sterben stillgestandene windkräne lufthäuser ein moosgebet
und der flug ins überlaufende licht
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Samstag, 8. März 2014
08032014 // S 01 L // 58:56
am schatteneingang der blick aufs wasser grüngehauchte
kiesel und beinahe stillstand aber was heißt das schon ansonsten scheinbar
geordnete verhältnisse ein schneeglöckchenbeet ohne fassung maskenzüge
angezündete stimmung die wolken auf entzug und sattes weitblau aufgebraust in
wellenzüge gepackt zwischen den stämmen schatten angeln ins nichts gesichelte
wege und die frage wann kommst du an lichtbänke windhussen und gegenwind im
fortgang die oberfläche des wassers handgeschmiedetes gold so einmalig und
intensiv und jede kleine bewegung gefasst und fassungslos zugleich an den
rändern weiches haar aber immer wieder gegensätze es reicht die veränderung des
blickwinkels schlachthöfe einer aufgebrochenen baumherde als müssten sie opfer
bringen geschorene stämme aufeinandergereiht auf grasaltären ein winziger
stillstand die frage ob es reicht oder was möglich ist kein rückenwind mehr auf
der gegenstrecke aber tiefliegendes flankenlicht und erste sterne die sich auf
die reise machen mit ihren augen komme ich wieder bei dir an ein lächeln im
gepäck und tief im herzen dieses unbedingte glück
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Mittwoch, 5. März 2014
05032014 // S 02 // 36:35
einsetzendes spätlicht vergoldet die großen kiefern am
eingang ihr glanz ist voller hingabe und staunen der himmel marmorfarben und
die nacht magert ab hinter den brigaden aus gras liegen in blattgräben anemonen wolkenrandbrände am
horizont einer hadert ein anderer düngt seine sätze mit mut zwischen zwei
atempausen tonlose worte ein gedanke über die vergänglichkeit und wiederkehr
jetzt freue ich mich an diesem tag auch wenn in seinem mittag eine enttäuschung
lag die mehr als die summe des vergangenen war und in den seilen hing müde ein
zweifeln jetzt sind die wege aufgetrocknet die knospen warten auf den appell
zum aufgang jetzt fange ich wieder von vorne an aufgeben gilt sowieso nicht und
im rückraum der schmerz ist nur so stark wie ich ihn zulasse später komme ich
zu dir klopfe an deine herztür und lege dir etwas von dem geruch des
aufgehenden monats in dein fenster du weitest dich und deine liebe nährt die
gelegenheit aufs neue
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 2. März 2014
02032014 // S 01 S // 29:46
was ist das für eine gesellschaft die vor lauter bäumen schon lange
keinen wald mehr sieht der regen seufzt zu lange und alle brunnen haben keinen
platz mehr zum singen abgründe dampfen und stinken und sind doch nicht mehr
wegzudenken und waren immer schon steinnarben im dünnen fluss so hoch das sich
das wasser umwege sucht in den wäldern hörst du die selbsterfundenen
sonntagshelden sie schwärmen von lauten tönen und taureif setzt sich auf deine
lungen noch sind die läden geschlossen aber zwischen zwei zügen sammelt sich
wieder ein gefiederter chor noch unschlüssig unvollständig aufgeregt hingegen
die amseln sind sicher ihre schnäbel lichtblüten im zweiten tag auf dem rückweg
wacht eine katze vor den häusern wächst frühling
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Abonnieren
Posts (Atom)