so teilen sich die wälder wie immer schon in dieser welt
und hinter ihren horizonten kippt das licht bleibt heute länger aus die luft
riecht schlank und weit ein ostseemädchen schreit den schmerz hinaus und ferne
ganz weit innen zieht sich ein ring unmerklich enger du trägst zu schwer im
laufen an den dingen die du nicht ändern kannst und die doch hinter deiner
stirnwand lagern so liegen netze lähmend über einem blütenmeer kein heller
fisch der sich den wolken nähert und aus dem dickicht ungeborener blätter
wächst einen abend lang der schmerz ein weniger stärker als schon sonst
Hermann Josef Schmitz
Dienstag, 25. Februar 2014
Samstag, 22. Februar 2014
22022014 // S 01 L // 59:44
das publikum ist heimgegangen ein letzter wasservogel
fährt am ufer lang und tief am algentisch tagt das gericht der stummen fische sie
können keine richtige entscheidung mehr treffen längst sind sie den falschen
versprechungen erlegen stehen schneekönige ohne anschluss am
weissen stein die weiten flure stehen in hellem grau und eine letzte regenfrau tanzt
voller hingabe und ohne verlust die wege sind bereitet und an den rainen
gebärdet sich ein erstes grün doch täusch dich nicht noch sind die flüsse nicht
vom eis befreit auch wenn es scheint auch wenn sie in der menschen form den weg
beschreiten so liegt doch in der tiefe das unwägbare zaudert hinter allem
denkbaren ein menschenfreund steht da hat vorne warme worte und respekt und
liefert aber andere schneller ans messer als sie glauben können ihr herz ist
kalt und selbst die messer die des menschenfreundes hinterhältler schleift die
spürt sie nicht kein auge tränt kein auge lacht sie bleibt sich selbst schon
viel zu lange kalt und fremd so suchst du deinen weg fast eine stunde lang auf
dem dein atem sich befindet ein kater läuft die muskeln lang doch dann am
grenzpunkt läufst du weiter und wie von selbst findet sich der schritt der atem
steigt auf unsichtbaren schwingen und in der ferne liegt des gipfels glanz bis
du mit neuer kraft das letzte stück des langen weges beschreitest und dann von
einem liebevollen blick begleitet im blauen haus dich wiederfindest und weisst
hier ist der mensch der unbedingt dein bestes will
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 16. Februar 2014
16022014 // S 02 // 37:27
der himmel trägt einen leichten anzug aus blau über der
grauen seide einzelne regenfalter legen sich in deine lungen schwer trägst du noch
am kreuz des südens und fragst dich ob die entscheidungen richtig sind oder ob
dir der mut fehlt weil die ansichten verwurzelt sind eingewachsene
rückennummern von stehengebliebenen läufern der wind ist heute in einem anderen
land niemand neigt die tannen sind wie immer die kleine heimat hier zwischen
den bäumen ihr dunkelgrün verlässlich und du suchst die amsel vom letzten mal
mühsam zieht der wille den atem nach sich und schafft es wieder am ende trägst
du leichter an der sehnsucht und an der südwand des herzens wachsen die
mitgebrachten sonnenfrüchte und deiner augen spuren und deiner hände
zärtlichkeit vergeht nicht
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Donnerstag, 13. Februar 2014
13022014 // S 04 // 51:23
selbst die natur ist hergerichtet und an manchen stellen
hingerichtet beim blick der wellenkämme ein kurzes vergessen der aufgehende tag
gleißend die gleichförmige weite mühevoll mit rückenwind bergauf das ziel
bemessen klar und ohne anhalt mitten im weg ein rostender vogel ein gedämpfter
wille kreisel zerfledderte palmen kaum wolken und mißachtungen als wäre lesen
einer minderheit vorbehalten dünen sandwellen wechselnde linien und führungen
rückläufe schwieriger windwände und die alte suche nach heimat verknüpft mit
der neuen suche nach herkunft in der mitte nimmst du den atem der nicht mehr
nachkommt an die hand streichelst sein fell mit den wirren träumen das
gleißende licht im rücken und der wille ein müdes kind das getragen sein will
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Montag, 10. Februar 2014
10022014 // S 03 // 40:31
himmel aus grauem marmor entlang der geduckten
siedlungen zwischenstraßen mit meerblick aufgesalzene luft in der weite
potenziert sich wind manrique eine erinnerung an der grün weißen fassade einer
frau blättert die nacht aus den sonnenbrillenaugen immer der steigung entlang
ohne richtung straßenzüge abbruchstimmung leerstehende ladenreihen aber dann am
ende der siedlung meer das sich ufer in lavagestein schmiegt kommend und gehend
ohne schönheit windräder farblose kubus und im rücken der müde morgen aber dann
auf dem rückweg aufgebrochene luftsteine lichttürme auf den wellenfirsten
aufgerufen ein gedanke der nicht zum wort wird im aufbegehren verlangsamter
atem falsche abbiegungen bis du den richtigen tritt findest die träume
abschüttelst bis du die richtige tür findest hinter der sie leise in den morgen
atmet bis du den tag begrüßt der dich mit ihr auffliegen lässt
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Samstag, 1. Februar 2014
01022014 // S 01 L // 59:17
highnoon vom anfang zum ende und zurück und dann noch mal weiter in der
ferne siedlungen aus schnee in der mitte des tages schmalgraues licht die luft
ohne wasser schmeckt schneeblau eine blasse ader wölbt sich über deinen blick die
herausforderung einer geraden ist grösser als die einer steigung schleifenwasser
unter dem gefrorenen mantel wurzeln seeblüten noch federn die wege nicht aber
selbst die traurigen bäume nicken beim vorbeilaufen auf den wiesen bauen die
schwarzen samtherren ihre wohnräume schmucklos ohne laternen keine adressen
aber widerstandslos nehmen sie raum eine erste amsel zetert unwirsch ansonsten
stille keine menschen in sicht bis zu den häusern dann und wann fallen
unkontrollierte sätze in der ferne ein schnaufen das hormongebrülle junger
männer enthaarte ufer die blossgelegte haut tut sich noch schwer und doch ist dir
dieser wald und sein wasser näher sind dir die bäume vertraut sind sie dir
heimat hat sie sich hier verwurzelt wie schon lange die heimat im herzen und du
weisst das geht nicht mehr vorbei
Hermann Josef Schmitz
Hermann Josef Schmitz
Abonnieren
Posts (Atom)